KAP 1 – Der Drachen

Nachdem ich mich an Panoramafotografie, Langzeitbelichtungen, Sternenfotos und HDR-Bilder probiert habe, gibt es nun etwas wieder etwas: KAP – steht für Kite Aerial Photografie. Dabei wird eine Kamera mit einer mehr oder weniger komplizierte Haltevorrichtung an einem Kite(Drachen) befestigt und macht dann in der Höhe Fotos.

Der Anfang

Ich besitze bereits eine GoPro-Kamera. Die Frage war bzw. ist nun, wie man sie in die Luft bekommt. Ich hab mir dazu einen Einleiner-Drachen gekauft. Ein Einleiner ist im Gegensatz zu den Zweileinern kein Lenkdrachen. Der HQ Einleiner Power Sled M 1.7 „Ready to Fly“* ist ein sogenannter Trägerdrachen und wird dazu verwendet „Drachenschmuck“ in die Luft zu befördern. Bei einem Preis von knapp 50€ finde ich den Drachen ganz vielverprechend. Größere Drachen liegen dann sehr schnell bei 100 und mehr Euro. Außerdem wird der Power Sled gleich mit einer Leine und Rolle geliefert.

1. Versuch

Am Tag nach dem kauf wollte ich den Drachen gleich ausprobieren. Der Wind war eher mäßig. Die kleinere Äste von Bäumen wackelten leicht und ich merkte den Wind, als ich mit offener Jacke unterwegs war. Nach meiner Einschätzung lag die Windstärke bei 2 Beaufort. Die Kamera und ein zusätzliches Seil hatte ich mit. Leider war der Wind zu schwach für den Kite. Ich konnte ihn immer nur kurz in der Luft halten, bevor er wieder zu Boden sank. Erst beim Versuch den Drachen steigen zu lassen, wurde mir klar, wie unregelmäßig doch die Windstärke war. Also für die nächsten Versuche: mehr Wind.
Bei diesem ersten Versuch habe ich die Kamera noch gar nicht verwendet, da der Wind zu schwach war, um den Drachen allein in der Luft zu halten.
Ich hatte zur Vorsicht einen Arbeitshandschuh mit. Das erwies sich als gut Idee. Während ich mit der rechten Hand die Rolle hielt, konnte ich mit der behandschuhten linken Hand, an der Leine ziehen. In Zukunft werd ich immer mindestens einen Handschuh mitnehmen.

Zweiter Versuch

Am Nachmittag war etwas mehr Wind, so dass ich es erneut probiert habe. Die gute Nachricht: der Power Sled trägt die GoPro problemlos. Der Wind war leider wenig stabil, minutenweise war er aber ausreichend stark (ich tippe auf 3 Beaufort). Für die ersten Versuche sollte man sich einen Tag mit stabilen Windverhältnissen suchen, der Frustfaktor steigt sonst schnell an.
Ich hab die GoPro mit einer Leine einfach an der Drachenleine festgebunden. Das geht wirklich problemlos! Nur ist die Qualität der Bilder und Videos furchtbar. Die Kamera dreht sich viel um die eigene Achse, durch den böigen Wind bewegt sich sich dauernd rauf und runter. Nachdem ich die Leine so verkürzt habe, dass die fast fast direkt an der Drachenleine sitzt, wurde es etwas besser.
Die Videos sind ein schöner Beweis, dass geht. Aber anschauen will ich sie mir nicht häufiger, es wird einem schnell schwindelig bzw. man bekommt Kopfschmerzen.
Was ebenfalls geholfen hat: ich habe die Videos mit 50 Frame pro Sekunde (fps) aufgenommen und habe das fertige Video dann mit halbe Geschwindigkeit abgespielt. Dadurch beruhigt es sich etwas.
Was deutlich besser geklappt hat, waren die Fotos. Ich hab die Kamera auf einen Intervall von 2 Sekunden gestellt und ab in die Luft. Da sind dann ein paar Bilder bei rausgekommen, die man ertragen kann. Etlich Bilder sind total verzerrt. Ich tippe auf die schnelle Bewegung der Kamera und die zu lange Belichtungszeit dafür.
Hängt man die GoPro an die Drachenleine, freit man sich über die Funktion Upsidedown. Im Menu der Kamera kann man gleich einstellen, dass die Kamera über Kopf hängt. Die Videos kommen dann richtig herum aus der Kamera.
Tipp: Zwei paar feste Arbeitshandschuhe. Wenn der Kite zu wenig Wind bekam, konnte ich durch Ziehen an der Drachenleine, die Landung der Kamera sanfter gestalten. Und die Drachenleine sollte man wirklich nicht ohne Handschuhe anfassen. Das wird sehr heiß!

Erste Ergebnisse

Aus KAP

Hier kann man sich das Video anschauen – wenn man sich traut

Fazit und Ausblick

Es funktioniert mit der Kamera und dem Kite bei einem stabilen Wind. Der Kite zieht die GoPro mühelos hoch. Fotos sind brauchbar, die Videos sind gesundheitsschädlich. Die Kamera muss also mit einer richtigen Aufhängung an dem Kite montiert werden.

Weiter geht’s mit der Aufhängung der Kamera in Kap 2 – Die Picavet-Aufhängung

Links

http://de.wikipedia.org/wiki/Kite_Aerial_Photography
Beaufortskala bei Wikipedia

*Amazon-Link

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